Manuel Vermeer
Mit dem Wasser kommt der Tod
KBV-Verlag, Hillesheim 2015, Taschenbuch
395 Seiten, € 11.90
Um es vorweg zu sagen, dies ist kein Thriller über die Jagd, sondern über Wasser und spielt hauptsächlich in Tibet. Tibet hat nach dem Nord- und Südpol den größten Süsswasserspeicher der Erde.
Die großen Flüsse Indus, Ganges, Brahmaputra, Mekong, Yangzi, und Hoangho (Gelber Fluss) entspringen in Tibet. Im Einzugsbereich dieser Flüsse leben ca. 3 Milliarden Menschen, 40 % der
Weltbevölkerung, entsprechend sensibel ist das Thema.
Zum Inhalt: Eine deutsche Ingenieurin für Wasserbau wird nach China gesandt, um jeweils eine Kläranlage in Qingdao (früher Tsingtau) und in Tibet zu prüfen und abzunehmen. In Qingdao wird sie in
eine Korruptionsaffäre verwickelt, wird überfallen und weicht nach Tibet aus. In Tibet gerät sie in einen Konflikt zwischen Indien und China über die Wasserverwendung des Brahmaputra, der zu
einem Krieg eskalieren kann.
Das für mich interessante an diesem Thriller und der Grund für diese Buchbesprechung war das Faktum, dass die Ingenieurin Jägerin ist und im Westerwald mit anderen Frauen ein Jagdrevier
gepachtet hat. Als Jägerin ist sie körperlich fit, reagiert schnell und mutig, hat keine Furcht vor Schmutz, Blut, Schmerzen, Kälte, Strapazen und weis sich zu wehren. Dieses Faktum wird im Buch
immer wieder erwähnt und ist letztlich auch der Grund, warum sie alle Abenteurer übersteht.
Es gibt natürlich Romane und Thriller die im jagdlichen Umfeld spielen, aber dort wird das Thema Jagd meistens ambivalent behandelt. Ein Buch über ein Thema, welches nichts mit der Jagd zu tun
hat, und wo quasi nebenbei über die guten Fähigkeiten der Jägerin auch die Jagd sehr positiv dargestellt wird, ist selten. So weit ich feststellen konnte, ist der Autor kein Jäger, obwohl man dem
Thriller eine Sympathie für die Jagd anmerkt
Der Autor, Dr. Manuel Vermeer studierte Sinologie in Deutschland und China, ist Dozent an einer Uni, hat eine Unternehmensberatung für Indien, China und Südostasien, bereist seit 30 Jahren
Ostasien und hat etliche Fachbücher über China und Indien geschrieben. Er ist also ein ausgewiesener Kenner der aktuellen Situation in diesen Ländern.
So ist der Thriller gleichzeitig auch ein Lehrbuch und enthält viele, aktuelle Informationen über China besonders über Tibet und natürlich insbesondere über die Themen Wasser und Umweltschutz. Da
es zudem spannend geschrieben ist, sind auch die vielen Informationen leicht verdaulich.
Ich habe das Buch in einem Sitz gelesen und hatte viel Spaß dabei.
Jürgen Rosemund